VL3 Alpentraining in Südfrankreich
Die Alpen sind durch und durch ein Kunstwerk der Natur, das vor allem aus dem Cockpit betrachtet, seinen beeindruckenden Facettenreichtum offenbart – mit azurblauen Flüssen durchzogene Täler, idyllische Berglandschaften, atemberaubende Gletscherformationen, filmreife Bergdörfer, ... - beinah undenkbar, dass diese Erhabenheit neben fliegerischen Träumen ebenso Gefahren und Risiken bergen kann.
Initiiert vom französischen VL3 Händler diente der Flugplatz Challes-les-Eaux am Rande der Savoyer Alpen für eine Woche vom 10.-16.09.2016 als Ausgangsort für das erste europäische VL3 Alpentraining. Sieben Tage, in denen insgesamt 20 VL3 Piloten unterstützt von erfahrenen Ausbildern, die Alpen durch intensive Herausforderungen auf ganz spezielle fliegerische Art und Weise kennenlernen durften.
Training in charmanter Atmosphäre
Die Unterkunft, le Chateau des Comtes de Challes, ein Hotel im charmanten altertümlichen Stil mit prämierter Küche und ausgewähltem Weinkeller erweckte bei allen schon bei Ankunft die Vorfreude auf ausgewogene gemeinsame Abende nach spannenden und erlebnisreichen Trainingstagen.
Der Plan für die bevorstehende Woche sah neben einem Formationsflug um den Mont Blanc vor allem vor, schrittweise verschiedene Alpenflugplätze unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade mit bis zu 20 Grad Steigung in bis zu 7000ft MSL anzufliegen und dabei die speziellen Gegebenheiten und Regeln des Fliegens in den Alpen einschätzen zu lernen. Insgesamt drei erfahrene Ausbilder wurden exklusiv engagiert, um das Alpentraining so sicher und wirksam wie möglich für alle teilnehmenden VL3 Piloten zu gestalten.
Mont Blanc zum Anfassen
Ein Formationsflug um den Mont Blanc bei fantastischem Wetter erfüllte zu Beginn der Woche unerwartete Fliegerträume. Geleitet vom Initiator des Events erlebten alle Piloten die Faszination des höchsten Berges der Alpengebirgszüge - teils schneebedeckte, unberührte Gletschertäler in über 10.000ft MSL und atemberaubende Felsformationen, die jeden Einzelnen die Majestät der Natur hautnah spüren ließ und dazu führte, dass viele leuchtende Augenpaare am Abend von einem ersten sehr erfolgreichen Tag zeugten.
Megeve & Meribel
Das Briefing an Tag zwei galt der theoretischen Einführung und Vorbereitung auf das Landen auf Alpenflugplätzen im Allgemeinen, eingeschlossen das Flugverhalten bei steigenden Landebahnen sowie das korrekte Umkreisen des Flugplatzes vor Landeanflug zur Sicherstellung einer freien Bahn. Jedoch die wichtigste Lektion, die allen Teilnehmern übermittelt wurde, zielte auf die eigene Überzeugung einer sicheren Landung. Kurz gesagt: Trifft man die Entscheidung zur Landung auf einem der geplanten Plätze im Endanflug, gibt es kein Zurück mehr – Felswände und andere Hindernisse verwehren ab einem bestimmten Punkt die Möglichkeit zum Durchstarten.
Megeve (7-10% Neigung, in 4830ft, 18m breit) und Meribel (11% Neigung, in 5639ft, 14,5m breit) dienten noch am selben Tag zur gezielten praktischen Anwendung des Gelernten. Gruppenweise, je Maschine ein Ausbilder, hatte jeder Pilot die Chance, sowohl die Landung als auch den Start auf diesen Ausnahmeplätzen individuell auf der eigenen Maschine zu trainieren.
Courchevel & L´Alpe d´Huezh
In Schritt zwei und bei erhöhtem Schwierigkeitsgrad durch stärkere Neigungen (Courchevel: 19%), höhere Lagen der Landebahnen (beide: >6000ft) sowie durch häufiger vorkommende Hindernisse rund um die Plätze konnten die Piloten das sowohl die gelernte Theorie als auch Praxis vom Vortag unter Beweis stellen. Als Belohnung ihres Erfolges galten letztlich für jeden Teilnehmer nicht nur die traumhaften und unbeschreiblichen Aussichten, sondern auch das dazugewonnene Verständnis für das eigene Flugzeug.
Königdisziplin: Valloire
Die mit Abstand erfahrensten Piloten der Flotte erwartete an Tag vier die Königsdisziplin der Alpenflugplätze, Valloire. Während der Rest des Teams sich auf den Weg zum Mittagessen nach Gap begab, erforschten insgesamt sechs VL3 Piloten, aufgeteilt in zwei Gruppen die unebene 270m lange Asphaltbahn mit 10% Neigung am Ende eines schmalen geschlossenen Tals – eine einzigartige Erfahrung trotz Schweißperlenpotenzial, die keiner der Piloten hätte missen wollen.
Chambéry bei Regen
Da am vorerst letzten Tag des Alpentrainings auf den geplanten Ausflug aufgrund von unbeständigem Wetter verzichtet wurde, gab das allen Teilnehmern die Chance, Chambéry und dessen Umgebung am Boden auf eigene Faust zu erkunden – sowohl die Stadt Annecy als auch die Höhlen in den nahegelegenen regionalen Naturparks Massif des Bauges und La Chartreuse bildeten für alle Piloten einen grandiosen Abschluss der Reise.
Nach sechs Tagen, die für alle Teilnehmer mit einem unbezahlbaren Alpenerlebnis und neuen Erfahrungen gefüllt waren, verabschiedeten sich nicht nur VL3 Piloten am Freitagmorgen voneinander, sondern Freunde, deren Faszination am VL3 Fliegen sie zu diesem unvergesslichen Ausflug zusammengeführt hat.